Der Lions Club Görlitz vergibt jährlich den Görlitzer Löwenpreis, der unter einem Motto steht, das der Präsident für seine Amtszeit festlegt. In den letzten Jahren wurde das Preisgeld substantiell durch die Erlöse des Schwimmschaf-Cups aufgestockt, der jeweils zum Altstadtfest stattfand. Leider fallen das Altstadtfest und damit der Schwimmschaf-Cup aufgrund der Corona-Auflagen in diesem Jahr aus. Und damit stand auch der traditionelle Aufwuchs in Frage, der das Preisgeld in den letzten Jahren jeweils auf über 10.000,- Euro hatte wachsen lassen.
Überlegungen, dem Preisträger für 2020 die Erlöse aus 2021 zukommen zu lassen, wären dessen Bedürfnissen aber zuwider gelaufen. Denn Second Attempt, der diesjährige Gewinner, plante, mit diesem Geld seine neuen Werkstätten für Holzarbeiten, 3D-Druck und andere handwerklichen Aktivitäten auszustatten. Für diese Werkstätten mit dem Namen „Makerspace“ werden Räume im Werk I auf dem ehemaligen Waggonbau-Gelände vorbereitet; diese stehen kurz vor der Fertigstellung. Ein Mittelfluss 2021 wäre für den Antrags- und Projektzweck zu spät gekommen. Das Projekt realisiert eine offene Werkstatt als soziokulturellen Raum für unterschiedliche Zielgruppen, fördert generationenübergreifendes Lernen und ermöglicht die angeleitete, fachgerechte Nutzung unterschiedlicher Werkzeuge, Maschinen und Geräte.
Der Vorstand des Lions Clubs Görlitz entschied nach Rücksprache mit Second Attempt daher, eine „Vorfinanzierung“ in Höhe von 4.500,- Euro bereits jetzt zu zahlen. Und wenn es 2021 wieder einen Schwimmschaf-Cup gibt, fließen weitere Erlöse ebenfalls dem „Makerspace“-Projekt zu.
In Umsetzung der Entscheidung übergaben während einer Führung durch die neuen Räume im Waggonbau der Präsident des abgelaufenen Lionsjahres, Architekt Christian Weise, der mit seinem Motto Impulse zur Förderung handwerklicher Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen setzen will, und der amtierende Präsident, Team- und Führungskräftetrainer Christoph Richter, am 17. Juli den Scheck über 4.500,- Euro an den Projektinitiator, Second-Attempt-Mitarbeiter Robert Gröschel. Der Lions Club freut sich auf die Zusammenarbeit mit Second Attempt im kommenden Jahr und wünscht dem Verein bei seinem „Makerspace-Projekt“ viel Erfolg.